Viele Frauen erleben ab circa Mitte 40 eine Vorphase der Wechseljahre, in der nicht zu wenig, sondern im Verhältnis eher zu viele Östrogene vorhanden sind. Die Anzeichen sind: kürzere Zyklen, stärkere Blutungen, vermehrtes Schwitzen (aber noch keine Hitzewallungen), prämenstruelles Syndrom mit Brustspannen, Rückenschmerzen und Stimmungsschwankungen.

Hier liegt bereits der Ausgangspunkt einer homöopathischen Behandlung, denn es gilt die Annahme einer Störung oder gar Blockieren der Selbstheilungskräfte, die es erschweren, die Wechseljahre ohne grosse Belastungen zu durchleben.
Die auftretenden Beschwerden werden dabei als „ Mitteilung“ des Organismus verstanden, dass die normale gesunde Selbstregulation gestört ist. In unserer Praxis führt die präzise und erfahrene Erfassung zu einer ganzheitlichen homöopathischen Behandlung, welche immer ganz persönliche und individuelle Verschreibungen beinhaltet. In diesem Sinne gibt es keine homöopathische Therapie gegen Wechseljahrsbeschwerden, sondern nur einzelne ausgewählte Mittel für eine Frau mit Wechseljahrsbeschwerden.
Mit einer positiven Lebenseinstellung und einer bewussten Vorsorge können Frauen so ihre Wechseljahresbeschwerden lindern, sondern den Grundstein für eine gute Gesundheit im Alter und für eine neue Phase der geistig-seelischen Entwicklung legen.
Vorsorge auf der geistigen Ebene
„Die Welt ist deine Vorstellung“ - Bereits Schopenhauer erkannte, dass alles im Kopf beginnt: Mit unseren Gedanken gestalten wir unsere Realität, was durch die bekannten Zusammenhänge der Psychosomatik zwischen Körper und Psyche auch belegt wird.
Vorsorge kann man hier leisten, indem man sich regelmäßig Zeit zum Reflektieren und Sinnieren nimmt - nicht zu verwechseln mit Grübeln! Denn
beim Grübeln ist man im Zentrum der Gedankenvorgänge wie im Auge eines Wirbelsturms gefangen und kommt nicht mehr heraus. Es geht mehr darum, die eigenen wiederkehrenden Gedanken und Emotionen auf die Spur zu bringen und zu hinterfragen (z.B. die eigenen Bilder und Glaubensätze in Bezug auf die Wechseljahre).
Dazu eignen sich als Methode die Meditation, Yoga oder andere Verfahren, die den Geist in eine entspannte und zugleich wache Verfassung versetzen. Es gibt viele Meditationsformen, die alle in der Hinsicht helfen, dass sie Abstand zu den eigenen Gedanken, Gefühlen und Empfindungen schaffen und so den Stress mindern, der damit verbunden ist.
Die klassische Meditation oder Kontemplation ist an sich nicht lösungsorientiert, denn sie ist absichtslos, aber sie schafft ganz nebenbei Klarheit und Raum für Neues.
Alternativ und lösungsorientiert arbeitet die Methode der psychologischen Kinesiologie, mit der unsere Patienten in unserer Praxis gute Erfahrungen gemacht haben.
Vorsorge auf der körperlichen Ebene
Stressfaktoren wie Elektrosmog, umweltschädliche Substanzen, belastete Nahrung sollten vermieden werden. Das heißt: einfache baubiologische Maßnahmen ergreifen (Netzwerkfreischalter installieren, keine Elektrogeräte im Schlafzimmer, kein Schmuck nachts tragen, kein Bügel-BH aus Metall, Handytasche mit Abschirmgewebe fürs Handy), Umkehr-Osmose Anlage gegen die Schadstoffbelastung des Wassers anschaffen, Bio-Produkte (Haushalt, Hautpflege und Ernährung) bevorzugen.
Seien Sie achtsam: beugen Sie einer Nebennierenerschöpfung frühzeitig vor. Das hormonelle System ist genau wie das Nervensystem besonders stressanfällig und daher störungsanfällig. Als komplexes Gefüge und fein abgestimmtes Regelwerk kann es nicht allein auf die Aktivität der Eierstöcke reduziert werden. Gerade die Nebennieren schütten auch Sexualhormone aus, und insbesondere nach der Menopause spielt die Ausschüttung von Östrogenen durch die Nebennieren (auch durch das Fettgewebe) eine wichtige Rolle. Wenn in dieser Phase die Nebennieren erschöpft sind, was oft vorkommt (allgemeine Überlastung durch Familie und Job, Burnout oder Depression), fällt eine wichtige Hormonquelle aus. Hierin liegt eine häufige Ursache für Wechseljahrbeschwerden, und nicht etwa in der verminderten Eierstockaktivität. Denn das System hat eigentlich Zeit sich umzustellen, bis der Monatszyklus vollkommen aufhört, nämlich die Lebensjahre von 40-45 bis 60-65.
Auch die Leber gilt es in besonderem Maße zu beachten: Es ist die Aufgabe der Leber, Hormone zu synthetisieren und wieder abzubauen. Eine belastete Leber (wegen anstrengenden Lebensstils, falscher Ernährung, Alkohol oder Medikamenten) tut dies nur unzureichend, was ausreicht, um den Hormonhaushalt durcheinander zu bringen. Eine Leberentlastung erreicht man durch folgende Maßnahmen:
Kein Alkohol (bei Wechseljahrsymptomatik, insbesondere Hitzewallungen)
Ebenso tierisches Fett, Eiweiß und Milchprodukte meiden
Bitterstoffe (Rucola, Radicchio, Artischocke) zu sich nehmen, entweder als Salat, als Pflanzenheilmittel/Phytotherapeutikum (Mariendistel, Artischo cke...) oder homöopathisches Mittel
Entschlackungskuren 1 oder 2 Mal im Jahr ab 40 (je nach Konstitution, Energieniveau und Vorerkrankungen mit Heilfasten, Basenfasten, ayurvedischer Entschlackung/Panchakarma...)
ausreichend Schlaf vor 0:00 Uhr
tagsüber kurze Entspannungsphasen mit Leberwickel (kaltfeuchtes Tuch auf die Lebergegend auflegen und darüber eine warme Wärmflasche legen, warm eingewickelt 15 bis 30 Minuten entspannen)
Dinner canceling entlastet die Leber, die „nachtaktiv“ ist, und beugt einer Gewichtszunahme vor. Konkret bedeutet das, früh und leicht (keine Kohlenhydrate) zu Abend zu essen, dafür sollte man sich tagsüber richtig satt essen. Das in Deutschland typische Abendbrot besser vermeiden, denn die Kombination Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett belastet den Stoffwechsel sehr stark.
Regelmässige Bewegung wie Laufen oder Schwimmen und häufiger Aufenthalt draussen bzw. im Wald
Es gibt viele Möglichkeiten, auch in den Wechseljahren ein ausgeglichenes und positives Lebensgefühl zu haben - gemeinsam finden wir in unserer Praxis den Weg, der zu ihnen passt.